Soziale Ungleichheit – auch in Deutschland?
5. August 2018Schul- und Kitafördervereine auf der youcoN
9. August 2018
Vom 26.06. – 04.07. fand unser Youth&Politics- youprO in der Bildungsstätte „Alter Brunsel“ in Burlage (Ostfriesland) statt. Insgesamt nahmen 21 junge Menschen unterschiedlicher Bildungshintergründe und Herkunft an dem Seminar teil. Unsere Mission: Wir wollten herausfinden, was geschehen muss, um junge Menschen zu mehr politischem Engagement zu motivieren.
Gemeinsam mit ein paar Freunden habe ich das Projekt initiiert und durchgeführt. Dabei hat uns unser Kooperationspartner „Peer Leader International e.V.“ tatkräftig unterstützt. Durch ein parallel stattfindendes internationales Seminar und die in der Organisation beschäftigten Jahresfreiwilligen konnten wir Impulse u.a. aus Nord- und Süd- sowie aus Stadt- und Landperspektive sammeln und einbringen. Um unsere Ideen hinterher im internationalen Netzwerk teilen zu können, fand das Seminar auf Englisch statt.
Was ist politisches Engagement? Und was ist und dabei wichtig?
Vielen ist gar nicht bewusst, wie umfangreich Politik überhaupt ist. Da geht es nicht nur um Parlamente und Gesetze. Viele handeln schon viel politischer, als sie denken.
Deshalb war es am Anfang sehr wichtig, eine Art „Bestandsaufname“ zu machen. Wir sammelten also mögliche Beteiligungsmöglichkeiten und politische Instrumente. Auch machten wir uns unserer eigenen politischen Situation bewusst. Dazu wurden Notizen zur politischen Veränderung als Orientierung für die folgenden Seminartage gemacht.
„Bildung ist der Schlüssel.“ – Da waren sich alle sehr schnell einig
Doch was bedeutet das genau? Um dem mehr auf den Grund zu gehen, luden wir verschiedene Referent*innen und Gäste ein, uns einen Input zu geben: Es ging um globale und koloniale Aspekte der Nachhaltigen Entwicklung, um Kerncurricula und Erfahrungen der politischen Bildung an niedersächsischen Schulen, um Innovationen bei themenorientierten Unterrichtsverfahren, um links-grüne Jugendarbeit (DWARS Groningen, NL), einen Einstieg in die SDGs und unsere Vorstellungen von Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globale Bildung (Thomas Hohn, GREENPEACE) und die Arbeit des youpaNs.
Verstanden und jetzt verändern – Erarbeitung eines Folgeprojektes
Auf Grundlage der vorher angeführten Zusammentragungen ging es im letzten Teil des Seminares darum, ein Konzept zu entwickeln, das reif genug ist, um einen großen Projektantrag daraus zu machen. Es entstand das Konzept der „Y-School“ (à „Youth School“), welche nun all die gesammelten Aspekte von Wertvorstellungen, Werkzeugen und Visionen vereinen sollte.
Konkret möchte unser Team gerne 3 Jahre lang (2019-21) versuchen,
- ENTWEDER 10 Schulen nach diesem Prinzip auf- oder umzubauen
- ODER 100 Schulen zu motivieren, Essentials schrittweise einzuführen.
- Dieser Auf- oder Umbau soll im internationalen Verbund des Peer-Leader-Netzwerkes geschehen, weil sich das Team mehr Ideen und andersartige Erfahrungen verspricht, zudem im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung eine Plattform von Problemen, Ideen und Aktionen nötig sei.
Das Vorgehen wird nun so sein:
- Sondierungen in den Ländern bei Ministerien, Eltern, SchülerInnen, LehrerInnen, NGOs
- Projektplanungsseminar im September (4-5 Tage in UKR, BiH oder GER), ferner Redaktion für einen „Alternativen Orientierungsrahmen“
- Formulierung des Projektantrages, Einreichung
- Umsetzung 2019-22
Wir wollen in Deutschland die Nationalen „Player“ einbeziehen: Engagement Global, Greenpeace, BUND, Misereor, Brot für die Welt.
Ergebnisse könnten sein:
- Alternativer Orientierungsrahmen aus globaler Jugendsicht
- Veränderungen in Modellen in Richtung Beteiligung / Peer-Education / Projekt / Handlungsorientierung
Mein Fazit
Ich bin super zufrieden. Mithilfe unseres Kooperationspartners ist es uns gelungen, ein Seminar zu veranstalten, welches sich bedürfnisorientiert und zieloffen nach den Belangen der Teilnehmenden richtet. Unser einziges Ziel war es, Antworten auf unsere Ausgangsfrage zu finden, daraus Lösungen zu entwickeln und sie soweit auszureifen, dass eine neue, antragsfertige Projektidee entsteht. Das haben wir geschafft und das macht mich stolz, auch wenn es natürlich nicht immer einfach war, alle unter einen Hut zu bekommen. Am Ende verließen wir alle den „Alten Brunsel“ als Freund*innen, mit denen wir auch zukünftig zusammenarbeiten möchten.