youcoN 2020Digital und gerecht? Zukunftsbildung fuer alle!
27. November 2020
Kreatives Brainstorming fuer Zukunftsbildung
Vom 08.-13. November fand der youcoN-Hackathon statt. Hier hatten junge Menschen die Gelegenheit für kreatives Brainstorming und gemeinsame Arbeit in verschiedenen Teams um gemeinsam ihr eigenes Projekt zu entwickeln. So erarbeiteten dann mehrere Gruppen in fünf Tagen (8.-13.11.) selbstständig Projektideen für eine nachhaltige Bildung und präsentierten sie zum Start der Konferenz am Freitag den anderen Teilnehmer*innen. Natürlich gab es dabei auch Preise zu gewinnen: Durch Jury- und Publikumspreise unterstützt das Jugendforum youpaN zwei Projekte mit insgesamt 5.000 Euro in ihrer Weiterentwicklung!
Mit dabei waren auch Jolina (16) und Alisa (14). Sie haben einen Wunsch: mehr Platz für Kreativität, Neugierde und Lernfreude in der Schule!
„Es ist Zeit für eine Ueberarbeitung des deutschen Schulsystems“
„In der Schule werden nicht die Kompetenzen vermittelt, die in der Welt gefragt sind. Wenn ein Lehrer den gesamten Stoff vorträgt und die Schüler diesen auswendig lernen, gehen diese Dinge dabei verloren!“
Jolina Hukemann und Alisa Odobasic
Während des Hackathons entwickeln sie deshalb das „GFIE-System“. GFIE, das steht für Gruppenarbeit mit Fokus auf Individuelle Entfaltung. Was genau das bedeutet, erklären sie hier:
Im GFIE System sind Lehrer vielmehr Mentoren. Zunächst geben sie ein Oberthema vor. Anschließend bilden sich in der Klasse Gruppen von Schülern, die dann dieses Thema zusammen erarbeiten. Dabei kann jede Gruppe einen individuellen Schwerpunkt setzen, von dem die Teilnehmer der Gruppe am Meisten profitieren. Beispielsweise können so Verknüpfungen von dem Oberthema mit einem für die Gruppe relevantem Thema hergestellt werden. Dann findet eine Arbeitsteilung innerhalb der Gruppe statt; jede*r Schüler*in setzt sich ein individuelles Ziel, welches seine Interessen und Begabungen fördert. Während der Arbeitsphasen geben die Lehrer Hilfestellungen und achten darauf, dass tatsächlich gearbeitet wird. Der letzte Schritt ist die Präsentation der Inhalte, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Diese Präsentationen können in einer Schul-Cloud oder in einem Klassenpodcast zugänglich gemacht werden.
Die Vorteile von GFIE gegenüber dem Frontalunterricht, den beide gewohnt sind, liegen für Alisa und Jolina auf der Hand: Ihr System fördert Kreativität und Teamfähigkeit sowie das selbständige Erlernen von Inhalten.
Du bist gefragt!
Als nächstes wollen sie ihr System in der Schule testen und es verbreiten. Nachdem sie das geschafft haben, möchten sie ihre Ideen für eine kreativere Unterrichtsgestaltung außerdem in einem Buch veröffentlichen. Darin soll es auch um die Hintergründe, Motivationen und Funktionsweise von GFIE gehen. Damit das klappt, bist auch du gefragt: Vielleicht könntest du auch an deiner Schule vorschlagen, GFIE testweise für ein Fach durchzuführen?
