Forum Bits & Bäume: Von Commerce zu Commons
23. Juni 2020youcoN 2020Digital und gerecht? Zukunftsbildung fuer alle!
27. November 2020Wahrscheinlich könnte man jeden Beitrag über eine digitale Konferenz gleich beginnen:
Nach anfänglichen technischen Problemen… Und da soll unsere diesjährige Fachkonferenz natürlich keine Ausnahme sein. Aber nachdem diese dann überwunden waren, konnte es endlich losgehen mit der ersten youcoN-Fachkonferenz. Zu dieser hatten sich 41 Menschen angemeldet, welche sich alle haupt- oder ehrenamtlich mit den Themen Jugendbeteiligung und/oder Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beschäftigen. Es waren viele verschiedene Organisationen vertreten, wie Greenpeace, die NAJU oder das SV-Bildungswerk. Die Moderation übernahm Julian Knop.
Jugendbeteiligung und BNE in Zeiten der Digitalitaet
Wir starteten mit einem BNE-Aktuell-Karussell in den Tag. In diesem stellten einzelne Organisationen vor, was gerade bei ihnen so ansteht, vor welchen Herausforderungen sie stehen und was all das mit BNE zu tun hat. Anschließend ging es in einen Austausch zwischen allen Beteiligten, in dem sich schnell eine zentrale Fragestellung von vielen Akteuren herausstellte: wie können wir das „Bubble-Problem“ lösen? Also: Wie können wir es schaffen, als Menschen die sich mit den Themen Jugendbeteiligung und BNE beschäftigen, mehr Menschen zu erreichen? Gerade wenn dieser Kontext, in dem wir uns bewegen, oft Menschen schon auf Grund von schwierigen Begrifflichkeiten ausschließt? Im gemeinsamen Austausch entstanden dann erste Ideen wie Leichte Sprache, Jugendclubs ansprechen oder einfach mal im Sportverein nachfragen. Gerade jetzt ist es wichtig über digitale Bildung und Bildungsgerechtigkeit zu reden.
Zu diesem Thema hielt Dr. Julia Hense für uns einen Impulsvortrag mit dem Titel: „Digitalität muss gerecht sein – Wie Jugendbeteiligung reagieren kann“ „Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft wie kein Trend zuvor“, sagt Dr. Julia Hense. Damit Digitalität gerecht wird und viele mitmachen können, braucht es z.B. ein barrierearmes Internet, frei verfügbare Bildungsmaterialien oder auch Erklärvideos, die uns persönlich ansprechen. Um voneinander und von den Erfahrungen, die wir gemacht haben, lernen zu können, gaben uns verschiedene Organisationen einen Einblick in ihre Erfahrungen im Bereich der digitalen Begleitung und Jugendbeteiligung. Was braucht es, damit Projekte auch im digitalen Raum gelingen? Hierbei ist es wichtig zu erkennen, dass viele Veranstaltungen nicht eins zu eins vom Analogen ins Digitale versetzt werden können, sondern dass es Kreativität, Zeit und Ressourcen braucht. Gleichzeitig ist es aber auch eine große Chance für die Inklusivität, Wirksamkeit und Diversität einer Veranstaltung. All das was wir an diesem Tag voneinander gelernt haben, steckten wir nun in Kleingruppen in eine Antwort auf die Frage: Welche Kriterien braucht es für eine sinnvolle, arbeitsfähige und zugängliche digitale Beteiligung?
Politische Forderungen und bunte Aktionen
Am nächsten Tag starteten wir alle in den neuen Konferenztag, an dem wir uns mit politischen Forderungen auseinandersetzen wollen. Dafür stellten Ronja und Vincent vom youpaN vor, warum sie eigentlich als youpaN Forderungen aufstellen. Anschließend hatten alle die Möglichkeit, die Forderungen zu lesen und ihre Expertise dafür zu nutzen, Feedback zu geben. Die Frage, die sich nach dem Aufstellen von Forderungen natürlich stellt, ist: wie können wir die Forderungen wirksam kommunizieren? Zu diesem Thema hielt Ann-Sophie Winter von TLGG Consulting einen Vortrag. Sie stellt dabei fest: Die digitale Welt hat einen großen Einfluss auf politische Prozesse und soziale Medien sind ein wichtiger Teil erfolgreicher Kampagnenarbeit. „Heute findet politische Kommunikation immer und überall statt“, sagt Ann-Sophie Winter. „YouTube, TikTok oder auch Telegram bieten Möglichkeiten, eure Meinung zu sagen. Seid dabei klar und kreativ. Macht bunte Aktionen.” Zum Abschluss der Konferenz versammelten wir uns nochmal in Kleingruppen, um gemeinsam über unsere Pläne und Erwartungen an die nächsten Monate zu sprechen. Hier standen der Umgang mit digitalen Veranstaltungen und unsere Erwartungen an das Bildungssystem im Vordergrund. Ist die Pandemie eine Möglichkeit, um Veränderungen im Schulsystem voran zu bringen? Und wie können wir als Menschen im Kontext von BNE und Jugendbeteiligung diesen Prozess unterstützen?
Zusammen auf jeden Fall besser als Alleine! Mit der Absprache gemeinsame Treffen organisieren zu wollen und einem Dank an alle Beteiligten und Organisatoren, endete unsere erste – und sicherlich nicht letzte – youcoN Fachkonferenz mit dem Gefühl, sich ganz viel ausgetauscht zu haben und gemeinsam optimistisch in die Zukunft zu blicken.